AKTUELL AUGUST 2017
ZWEI GROSSE ÜBERSETZUNGEN SIND ABGESCHLOSSEN:
JASON and the ARGONAUTS von Charles Miller, von dem
ich schon so viele Musicals ins Deutsche übertrug, wie u.a. No One in the World,
Brenda Bly, Mr. Christmas und das verblüffende THE APPLETREE vom
Anatevka-Team Jerry Bock und Sheldon Harnick.
Auf dem Schreibtisch liegt EL TEST das
Gesellschafts-Psychogramm von Jordi Vallejo über die Macht des Geldes, das
Menschen verführt und zerstört; denn was wie Süßes aussieht wird Gift … im Sinne
des berühmten Marhsmallow-Test. Eine bitterböse Komödie wie „Virginia Woolf“...
In Barcelona läuft das neue Musical von Alicia Serrat „Falls wir uns nicht noch einmal sehen“
(Per si no ens tornem a veure), mit einem Paar, das voller Irrwege zu
sich findet „um die zu heilen, die nicht an die Liebe glauben“. Alicia Serrat
hat zusammen mit Ferran Gonzales auch in unserer Musicalszene mit ihrem Musical
FESTGEPOPPT/PEGADOS einen Schwerpunkt gesetzt
Jaime Roman Briones und ich übersetzten das mehrfach preisgekrönte
Musical für den Theater Verlag Gallissas.
Die deutsche Erstaufführung von FESTGEPOPPT (PEGADOS) fand am 10.04.16 am
KATiELLi Theater in Datteln unter Regie von Bernd Julius
Arends statt.
Dieses freche Musical von Ferran Gonzales und Alicia Serrat war sechs Jahre der
Renner in Barcelona, Madrid und auf Spanientournee; wurde als bestes Musical
ausgezeichnet und kam am 10. April 2016 zur deutschen Erstaufführung am
ambitionierten KATiELLi THEATER in Datteln (bei Dortmund).
Fin Holzwart und Rosaly Oberste-Beulmann spielten ER und
SIE, das Pärchen, das sich beim Poppen in der Disco verkeilt, Hausherr Bernd
Julius Arend brillierte als widerborstige Krankenschwester, Mario Stork gab den
22 Songs am Klavier Struktur und mischte als Arzt mit.
Durch das große Presse-Echo und dem übermäßigen
Publikumserfolg ist es jetzt in der 2. Spielzeit auf dem Spielplan. Und wird
2017/18 wieder aufgenommen.
Und ich hoffe, dass sich eine verrückte Krankenschwester,
ein potentes Musicalpärchen und ein kundiger klavierspielender Arzt finden, um
es erneut auf die Bühne zu bringen; denn wie Stefan Drewianka in BLICKPUNKT
MUSICAL schrieb: es ist nie vulgär oder peinlich... und sogar die Übersetzung
von Jaime Roman-Briones und mir wird gelobt:
Auch
andere Übersetzungen von mir wurden gespielt oder kommen!
SINGIN IN THE RAIN lief im April 2016 in der
phantastischen Inszenierung von Josef E. Köppliner in 2. Spielzeit noch ein
paar Mal im Gärtnerplatztheater MÜNCHEN, nach den Premieren in NORDHAUSEN und
WIEN.
DAS GEHEIMNIS DES EDWIN DROOD kam nach KREFELD, MÖNCHENGLADBACH und
MÜNSTER jetzt am TfN in HILDESHEIM heraus.
ANYTHING GOES hatte nach Münster nun am Staatstheater
SCHWERIN Premiere, ein Erfolg, auch wenn die Kritik sich manchmal nicht mit dem
Musicalgiganten Cole PORTER beschäftigt und die Brisanz des Begriffs „Anything
goes“ des „Alles erlaubt“ in Zeiten der Verbote und der Prohibition versteht
(sarkastischer Weise als Pausenfinale von der „Gospel“-Priesterin Reeno Sweeney
vorgetragen), geschweige denn die liebestrunkene, Wortschöpfung „De-Lovely“
(die sogar Titel des Films über Cole Porter mit Kevin Kline war) einordnen kann
und die deutsche Entsprechung von mir als „schlimme Übersetzung... das Wort
gibt es ja gar nicht“ kritisiert. (Daher empfehle ich Recherche vor Kritik!!)
(TRAILER von den drei Produktionen sind auf YOU
TUBE.)
Ebenso auf YOU TUBE ist von mir seit JUNI 2016 die
Gesamtaufnahme der U von RASPUTIN an der Staatsoperette DRESDEN, das
Opernmusical von Volker PLANGG (Musik) und meinem Buch und Lyrics. .https://www.youtube.com/watch?v=V1RLzu3lV6g
HIGH SOCIETY wird an verschiedenen Theatern
angekündigt, ME and MY GIRL
kommt in Stralsund/Greifwald in der Regie von Kai Link Oktober 2017 heraus.
Höhepunkt der Saison war auch die Spanische Erstaufführung
von PRISCILLA, Queen of the Desert, bei der Premiere im TEATRO TIVOLI in
Barcelona.
(In BLICKPUNKT MUSICAL habe ich darüber berichtet.) – Am 14.
Dezember 2017 kommt die DE am Gärtnerplatztheater München.
In weiteren Rezensionen in BLICKPUNKT MUSICAL beschäftigte
ich mich u.a. mit dem wieder ausgegrabenen holländischen Musical CYRANO
in Bielefeld, der sehenswerten Inszenierung von SWEENEY TODD mit MARICEL
VÖLK am Staatstheater Braunschweig, der Musical-Inszenierung des „Opern-Mannes“
Philipp KOCHHEIM, der im Jahr zuvor mit RAGTIME Aufsehen erregte, und nun
leider Deutschland verlässt und als Künstlerischer Direktor nach Kopenhagen
wechselt (mehr dazu in meinem Interview mit ihm) und der ersten (meiner Meinung
nach) „stimmigen“ Inszenierung des eher zwiespältigen WILDHORN-Musicals DRACULA
an der MuKo in Leipzig und in der Regie ihres neuen Chefs CUSCH JUNG.
Ein besonderes Sujet war das „Gen-Musical“ MOLELÜL
von William W. Murta am Theater Bielefeld. In Interview und Premierenbericht
schrieb ich darüber in Blickpunkt Musical.´Mit Spannung hoffe ich auf eine
Nominierung zum DMA-Musicaltheaterpreis 2017 – wie auch auf eine
Nominierung des Marc Schubring/Kevin Schroeder Musicals vom FISCHER UND
SEINER FRAU der Grimmfestspiele Hanau.
Viele Kollegen, alte und neue Gesichter, aufregende neue
deutsche Musicals gab es schon seit der ersten Preisverleihung im Oktober 2015,
- wie auch 2016 - im Tipi am Kanzleramt zu sehen. Ich freue mich, dass wir
dieses Jahr im WINTERGARTEN am 18. Sept. 2017 dieses Event feiern.
Auch im Wintergarten war ein besonderes Ereignis die
Präsentation des Theaterverlags GALLISSAS vom Musical JOHNNY BLUE mit
den Hits von RALPH SIEGEL, in Anwesenheit von Ralph Siegel und der
Hautevolee des deutschen Musicals und anregenden Gesprächen mit ihm selbst, der
Musicallegende Judy Winter und vielen anderen lieben Musicalkollegen.
Last but not least geht der Blick in die Zukunft durch die
Ausbildung mit LIEDINTERPRETATION am IFM der Hochschule Osnabrück, ein
spannender Prozess mitzuwirken im Leben der „Musical-Stars von Morgen“.
In diesem Sinne freue ich mich voller kreativer Neugier auf
eine neue Saison, auf 2017/2018.
Der Theaterzuschauer sucht Relevanz und Inhalt – ist der
Musicalzuschauer so anders?
Im Musical herrscht zuviel Routine, hochqualifizierte
Perfektion – meist ohne bei allem Entertainment zu hinterfragen,
was die Welt
bewegt, was Menschen so macht, wie sie sind...
Giganten wie Stephen Sondheim tun das heute noch...