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hartmut h. forche
Regisseur und Übersetzer
Agent für Theater Spaniens in Deutschland (THESPiD)
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Was in letzter Zeit so aktuell war:
Neuigkeiten zum September 2012:
Zu meinem beruflichen Profil ist inzwischen hinzugekommen, dass ich als Redakteur für die Fachzeitschrift
BLICKPUNKT MUSICAL arbeite und dort regelmässig über die
aktuelle Musical-Szene in Spanien berichte, sowie gezielt über Musical-Premieren oder Erstaufführungen
Kritiken schreibe (dazu eine Extra-Rubrik auf der
Startseite links).
Des Weiteren stand ich im Ausland (Tunesien, Marroko) vor der Kamera und bin ab dem Winter-Semester 2012 an der
Hochschule Osnabrück Dozent für Liedinterpretation.
Am 10. März 2010 inszenierte ich die Uraufführung der Neufassung des Musicals "Träume" von
Thomas Blaeschke in Bremen, im Oktober die Wiederaufnahme mit Castwechsel, im Februar 2011 äberarbeitet die
dritte Staffel, ebenfalls mit neuem Cast.
Ein Querschnitt ist auf YouTube.
Fü den Theaterverlag Gallissas
übersetzte ich das
Hip-Hop-Musical THE SEVEN von Will Power (Sieben gegen Theben), das 50er-Jahre Musical
BRENDA BLY von Kevin Hammonds und Charles Miller, das jetzt in Hamm herauskommt, das Jugend-Drama
BARE von Damon Intrabartolo, das im Oktober in New York herauskommt, das weihnachtliche
Fantasy-Musical MR. CHRISTMAS auch von Kevin Hammonds und Charles Miller, sowie wieder
zusammen mit Jaime Roman Briones aus dem Spanischen das freche Erfolgsmusical
PEGADOS von Ferrán González und Alicia Serrat (FESTGEPOPPT).
Im Schreiben des Musicals "GALA - TEUFEL ODER GÖTTIN" hat eine Phase begonnen - in der Zusammenarbeit mit
Jaime Salom, der gerade das Schauspiel "Callas und Medea" in New York herausbrachte und mit seiner Oper
YO, DALÏ vor einem Jahr am Liceo, dem berühmten Opernhaus in Barcelona, Erfolge feierte.
Meine Übersetzungen liefen an verschiedenen Theatern:
HIGH SOCIETY (Verlag Bloch Erben) in Potsdam und Baden Baden
ME AND MY GIRL (Gallissas Theaterverlag) in Krefeld.
(zum YouTube-Video)
SINGIN IN THE RAIN (Verlag Weinberger) in Graz und an den Kammerspielen Wien.
(zum YouTube-Video)
Das TFN (Theater für Niedersachsen) eröffnet die Spielzeit 12/13 mit HIGH-SOCIETY
Am 17. November 2012 kommt ME AND MY GIRL in Coburg heraus und feiert damit 20 Jahre
ME AND MY GIRL in deutscher Sprache, genau an dem Theater, wo es am 29.Februar 1992
in meiner Inszenierung zur deutschsprachigen Erstaufführung kam. Zum Tag der Premiere
wollen sich die Hauptdarsteller verschiedenster "Girl" Inszenierungen treffen.
DAS GEHEIMNIS DES EDWIN DROOD kommt 2013 in Münster.
Im Jahr 2009 war auch noch aktuell:
Nach dem Erfolg von HIGH-SOCIETY in Regensburg kam das Cole-Porter-Musical am Pfalztheater Kaiserslautern wieder in meiner Übersetzung
heraus und begeisterte das Publikum. Die Besetzung mit Randy Diamond und Astrid Vosberg war ein Glücksfall – eine Konstellation, die ich
mir auch ideal vorstellen könnte für „WOMAN OF THE YEAR“ von dem „Cabaret-Erfolgs-Team“ EBB/KANDER, wo Lauren Bacall / Raquel Welch /
Debbie Reynolds in der Rolle der TV- Karrierefrau, die durch den Zynismus des Cartoon-Zeichners Craig zu Fallgebracht wurde (und sich
in ihn verliebte), am Broadway brillierte. Die ganze Spielzeit ist High-Society noch auf dem Spielplan.
Als nächstes kommt jetzt Anfang 2010 zum ersten Mal in Österreich meine Übersetzung von SINGIN IN THE RAIN heraus.
Die Übersetzung von JAIME SALOMS Theaterstück „FAST WIE EINE GÖTTIN“(„Casi un a Diosa“) ist fertig. Es ist ein spannendes 4 Personenstück,
in dem das Leben von Elena Diakonowa, genannt GALA, Revue passiert. Kaleidoskopartig setzt Jaime Salom verschiedene Momente ihres Lebens
zusammen, ihre große Liebe zu dem französischen Poeten Paul Elouard, ihr abgöttischer russisch-orthodoxer Glaube und der Fatalismus, mit
dem sie die Tarrot-Karten legt, so dass sie in New York den Hauptdarsteller von dem Musical Jesus Christ Superstar für eine Reinkarnation
Gottes hält, ihre Heimat in Moskau, ihre Überzeugung aus Salvador Dalí den größten Maler aller Zeiten zu machen, ihre Nymphomanie, ihr Geiz,
ihre makellose, unbeschreibliche mythische Schönheit, die Dalí fasziniert, ein Frauenbild, das überraschende Einblicke auf das Genie Dalís
wirft in einer poetischen aber auch humorvoll-drastischen Sprache – eben typisch Jaime Salom.
In Deutschland wurden seine „Demoiselles de Avignon“ gespielt (Gera) und es gibt auch von mir und Jaime Roman Briones die Übersetzungen
des absurden Monologes des Frührentners Emilio mit einem Fernseher „Entschuldigen Sie die Störung“ (1H) und die Kriminal-Burleske nach einer
wahren Begebenheit „Unglaublich: diese 20er“.
Sein an Beckett erinnernder Zwei-Akter „Das Aquarium und das Meer“ sowie die eigenartige Begegnung zweier Mythen, der Callas und der
antiken Medea,„Die Griechinnen“ warten auf ihre deutsche Fassung.
Jaime Salom, ehemals Präsident der SGAE, zählt mit einer Unzahl von Theaterstücken, Drehbüchern, Essays aus den verschiedensten Epochen
zu den profiliertesten Autoren Spaniens, ist international anerkannt und in mehr als zehn Sprachen übersetzt.
Wichtig war in letzter Zeit auch die Auseinandersetzung mit dem Genre Synchron.
Ich konnte eine Ausbildung zum Synchronbuchautor absolvieren, die meine Tätigkeit als Synchronsprecher ergänzen, da das
lippensynchrone Schreiben der Texte nach dem Checken der ausländischen Filme und deren Rohübersetzung und das Erstellen von
einem sekundengenauen deutschen Textbuch, das dem Original möglichst genau entspricht, eine absolute Herausforderung darstellt.
Neuigkeiten zum Jahresanfang 2009
Die Übersetzung des Hip-Hop-Musicals "THE SEVEN" von Will Power ist fertig!
Es ist eine durch rhythmische Rap-Verse verfremdete Version des Aischylos-Dramas "Sieben
gegen Theben".
Es knackt die alte Geschichte und spielerisch wird für und gegen den Krieg "gebattlet",
Solo und im Chor über den Sinn von freiem Leben in der Natur und Verantwortung, den Fluch
des Oedipus und das Schicksal, Rache und Bandenkrieg gesungen und getanzt.
Es ist ein frischer Zugang zu einem alten Stoff über Probleme von heute. Es war
schwer die entsprechenden Reime zu finden und sicher wird in jeder Inszenierung die
Wortwahl auf der Grundlage meiner Fassung variieren. (Rechte bei Gallissas-Thetaerverlag.)
Nach Pforzheim und Baden b. Wien läuft jetzt Cole Porter's HIGH-SOCIETY weiter in meiner
Übersetzung am Theater Regensburg (Bloch ErbenTheaterverlag).
ME AND MY GIRL ist in Radebeul und in Bielefeld auf dem Spielplan (Gallisas-Theatre-Velag).
SINGIN IN THE RAIN (Verlag MusicTheatreInternational-Musik und Bühne) ist in Detmold leider abgespielt.
Cole PORTER lässt mich nicht los. Nach dem zauberhaften Film "Ein Herz und eine Krone"
mit Audrey Hepburn und Gregory Peck gibt es jetzt ein Musical mit Songs von Cole
Porter, das vor zwei Jahren in Rom unter dem Titel "ROMAN HOLIDAY" uraufgeführt wurde.
"Once upon the time", "Wouldnt it be fun not to be famous", "Experiment",
"Most gentlemen don`t like love", "When they begine the beguine",
"Every time you say good-bye" sind die Highlights neben unbekannteren Songs, die ich ins
Deutsche übertrage (für GALLISAS-Theaterverlag).
Mit JAIME SALOM, dem international renommierten Autor aus Spanien, bahnt sich eine
intensive Zusammenarbeit an.
Ich hatte sein Ein-Personen-Stück "Entschuldigen Sie die Störung" (für BlochErben-Verlag)
übersetzt, eine Farce über die Probleme eines Rentners, ein Dialog mit dem Publikum und
einem Fernseh-Gerät.
Exklusiv bekam ich von ihm die Rechte aus seinem Theaterstück "GALA-casi una Diosa"
ein Musical zu machen. Es handelt von Gala, dem "Teufel oder Engel" Salvador Dali's,
ihrem Fatalismus und krassen Geiz, ihrer abgöttischen Liebe zu Paul Eluard in der Welt
des Dada von Paris, ihrem tiefen russisch-orthodoxen Glauben und irrwitzigen Liebe zu dem
Hauptdarsteller von Jesus Christ Superstar in New York, der fantastischen surrealen Welt
Dali's und der Macht der Tarock-Karten.
Als Schauspiel lief es neben Madrid auch in Paris und New York und ist
in seiner kaladeiskopartigen, assoziativ gebauten Struktur mehr als nur eine dieser
typischen Theater-Biographien; ja ein mystischer Stoff für Musik und eigenartige poetische
Texte. Dies ist das Projekt, das mich zur Zeit am meisten fasziniert.
Doch zuvor steht als nächstes eine Übersetzung an, die deutsche Fassung von
"LOS INCREIBLES 20 AÑOS". Eine burleske Farce schwarzen Humors, die zur Ehrung
des Autors JAIME SALOM im Rahmen einer Retrospektive in Mexiko im September 2008
zur Erstaufführung kam.
Wie zuvor schon bei "MAR i CEL" werde ich diesen Text zusammen mit Jaime Roman
aus dem Spanischen ins Deutsche übertragen (für Gallissas-Theaterverlag, Berlin).
Trotz der großen Resonanz und positiven überregionalen Presse, die vor allem die
Aktualität und Bedeutung als wesentlichen Beitrag in der Welt der neuen Musicals
hervorhob, ist es noch nicht definitiv gelungen weitere Theater für MAR i CEL zu
begeistern. Doch überzeugt von der Qualität dieses Musicals aus Spanien hat
Bettina Migge, die Chefin des Musicalverlages Gallissas, bei dem auch Stoffe wie
"Spamelot", "Der Ring", "Poe", "La Cage aux Folles", "My fair Lady" und andere
wesentliche Musicals sind, sich entschlossen "MAR i CEL" mit in ihr Verlagsprogramm
aufzunehmen.
Neuigkeiten zum Jahresanfang 2008
Mit überragendem Erfolg nicht nur in der lokalen Presse kam LES MISERABLES zum
Jahresende am Stadtheater Pforzheim heraus.
Es wurde der frische neuer Blick der Regie auf diesen Musical-Klassiker gewürdigt,
die herrausragenden Leistungen der Protagonisten und vor allem des Chors, und das Bühnenbild.
In der Kritik unter
www.musicalzentrale.de wurde die Produtkion sogar
mit dem Original in London und den Inszenierungen in Duisburg und am TdW Berlin
verglichen und als wesentliche Neuinterpretation gewertet.
Das bei der Buchmesse in Frankfurt erschienene Buch von MAR i CEL mit dem Libretto,
einem Vorwort der Romanisten Maridès Soler und ausgewählter Presse und Fotos
ist bei dem Verlag MATERGLORIOSA (Trier) verlegt und auch über AMAZON.com erhältlich.
Mit stehenden Ovationen ging vor ausverkaufter Vorstellung am 5. Januar 2008 das
Musical "MAR i CEL- der Himmel und das Meer" im Opernhaus Halle dort zum letzten
Mal über die Bühne. Es lief dort in der zweiten Spielzeit.
Die Produktion einer CD hat sich aus Koordinierungsschwierigkeiten zerschlagen.
Die Vorbereitungen für eine OPEN AIR - Version haben begonnen (voraussichtlicher Premierentermin 2009/2010).
Die Proben zu HIGH-SOCIETY haben begonnen. (Premiere am 15. März am Stadttheater Pforzheim)
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Die Proben zu LES MISERABLES haben begonnen
Ich werde mit Lilian Huynen (Tess aus WOMAN OF THE YEAR) als Eponine,
Sara Fonseca (Blanca in MAR I CEL) als Fantine arbeiten.
Ansgar Schaefer arbeitet zum ersten mal mit mir, er spielt den Jean Valjean, den er auch
in Saarbrücken gespielt hat. Er alterniert mit Matthias Pagani, der die Rolle schon in Regensburg
verkörperte und auch mein Judas in JESUS CHRIST SUPERSTAR war.
Jon Goldsworthy (Saiid aus MAR I CEL bei der Buchmesse in Frankfurt) ist Javert,
Nikolaij Brucker ist Marius, Dirk Meestmacher Enjolras.
Gavroche wird von Dexter Mason und Uta Jacobi (Schiffsjunge in MAR i CEL) alternierend gespielt.
Als Monsieur Thenardier steht Klaus Geber auf der Bühne, mit dem mich seit
der europäischen Erstaufführung von Cole Porters OUT OF THIS WORLD, wo er der Jupiter war,
eine lange künstlerische Zusammenarbeit verbindet.
Die Premiere ist an Sylvester 2007 am Stadttheater Pforzheim in der Ausstattung von Karel Spanhak,
den ich aus gemeinsamer Arbeit am Stadtheater St. Gallen als kompetenten Partner kenne und schätze.
Die musikalischen Leitung ist in Händen von Marc Niemann.
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EINLADUNG
MUSICAL AUF DER FRANKFURTER BUCHMESSE 2007
"MAR i CEL - der Himmel und das Meer"
am 12. Oktober um 19.30h im Literaturhaus Frankfurt
Das Buch von MAR i CEL mit dem gesamten Text auf deutsch, Photos von der Erstaufführung am Opernhaus Halle,
ausgewählter Presse und einem Vorwort von der Romanistin Dr. Maridès Soler erscheint zur Buchmesse 2007.
Im Rahmen der Tage der katalanischen Kultur, die das Literaturhaus Frankfurt und das katalanische Kulturinstitut
Ramon Llull veranstalten, findet am Freitag den 12. Oktober um 19.30h eine Lesung mit Musik statt.
Aus Barcelona kommen der Komponist Alber Guinovart sowie der Librettist Xavier bru de Salka und Anna Rosa Cisquella
von Dagoll Dagom.
Nach einem Grußwort des Instituto Ramon Llull spricht zur Einführung Frau Dr. Maridès Soler (Trier);
Sara Fonseca als Blanca, Uta Jacobi (Idriss) und Markus Campana (Osman) aus der Produktion in Halle und Jon Geoffrey
Goldsworthy aus München (zum ersten Mal als Saiid) werden von dem Komponisten am Klavier begleitet.
Hartmut H. Forche spricht die überleitenden Worte und liest den Monolg des Joanot.
Innerhalb von 45 Minuten wird in komprimierter Form ein Eindruck übermittelt von Stil, Musik und Sprache,
und dem Thema des Musicals Toleranz zwischen Muslimen und Christen.
"...es wirft einen Anker mit emotionaler Gewalt in die Zeit" (Zitat)
Wir würden uns freuen Sie begrüssen zu können;
mit freundlichem Gruß
hartmut h forche
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WIEDERAUFNAHME VON MAR i CEL
Aufgrund der Resonanz wird im Opernhaus Halle das Musical
MAR i CEL - der Himmel und das Meer - in zweiter Spielzeit
wieder gespielt.
Die Wiederaufnahme-Premiere ist am 26. September 2007 um 19.30h;
Weitere Vorstellungen folgen am 5. Oktober, 23. November und 29. Dezember 2007.
Bei der Frankfurter Buchmesse wird das Buch zu der deutschen Fassung von
MAR i CEL veröffentlicht.
Aus diesem Anlaß ist am 12. Oktober um 19.30h im Literaturhaus Frankfurt
eine Präsentation des Textes. Bei diesem Ereignis werden der Komponist
Albert Guinovart und Solisten der deutschen Erstaufführung einzelne Songs
vorstellen; Frau Dr. Marides Soler von der Universität Trier wird auf die Rezeption
des katalanischen Schriftstellers Angel Guimera in Deutschland (Eugène d*Alberts
Tiefland) und die Musical-Ve Übersetzungversion seines Versdramas MAR i CEL ein Streiflicht
werfen. Repräsentanten der Theatercompagnie Dagoll Dagom, sowie der Übersetzer
und Regisseur der deutschen Erstaufführung, Hartmut H. Forche werden anwesend sein.
Die Moderation liegt in Händen von Mireia Branera vom CIATRE Barcelona.
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KISS ME KATE - LES MISERABLES
Nach Kiss me Kate am Stadtheater Würzburg (letzte Vorstellung am 19. Juli 2007)
inszeniert Hartmut H. Forche als nächstes LES MISERABLES als Sylvester-Premiere
am Stadtthheater Pforzheim.
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THE SEVEN
Zur Zeit arbeitet Hartmut H. Forche an der Übersetzung des Hipp-Hop-Musicals nach Euripides
THE SEVEN von Will POWER für den Theater-Verlag GALLISSAS, Berlin.
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INTERVIEW mit HARTMUT H. FORCHE
(Dieses
Interview wurde für die Jubiläumsbroschüre der Künstleragentur Artiana im September 2006 erstellt.)
Ihr
nächstes Projekt ist "MAR i CEL - der Himmel und das Meer", ein
Musical aus Spanien.
Ihre Wahlheimat ist Barcelona - eine pulsierenden Weltstadt voller Leben! Auch
voller Theater?
Voller Theater! Aufregend! Da gibt es viel zu entdecken! Spanisches Theater ist
kreativ - jedes Jahr entstehen neue Theaterstücke, ganz eigene Werke,
Uraufführungen, die auch zu uns passen würden. Allen Stücken gemein ist ein gute Mischung von Provokation und Unterhaltung.
Auch bei uns auf der ständigen Suche nach neuen Stücken könnten sie eine
Bereicherung sein. Doch den meisten Theatern und Verlagen kommt das wohl zu
"spanisch vor".
Es ist so wie mit den Zarzuelas, der spanischen
Operette: man weiß wohl, dass sie existiert, aber sie ist so gut wie unbekannt
- was nicht gegen ihre musikalisch-szenische Faszinationskraft spricht (!)
sondern eher (wie in einem bekannten Opernführer nachzulesen ist) etwas besagt
über die kurzsichtigen Spielpläne konventioneller Musikbühnen.
"Unermüdlich
im Einsatz für das Musical" wurde Ihr Interview in der Fachzeitschrift
"musicals" übertitelt - was soll dieser
Satz umreißen?
Unermüdlich im Versuch zu erreichen, dass an deutschsprachigen Theatern nicht
immer das "Übliche" passiert, oder das "Übliche halt wie
üblich", dass man aus der Lethargie erwacht, was neue Musicals betrifft,
"Erfolg haben" kann man auch mit "Unbekanntem", auch West-Side-Story war einmal unbekannt und wurde als
Shakespeare-Verballhornung angegriffen.
Nur weil es das Publikum nicht kennt, muss es ja nicht vom Publikum abgelehnt
werden – es muss nur erst die Chance bekommen es überhaupt einmal kennen zu
lernen.
Das Problem Musical ist nach wie vor, dass es in der strategischen Planung
vieler Theater die Funktion der sicheren Bank oder des Kassenfüllers übernehmen
soll - dies hat die fatale Folge, dass verschiedene gute Stoffe gar nicht zur
Aufführung gelangen, denn das Wagnis Unbekanntes zu spielen geht man nur mit
der Sparte Schauspiel oder Oper ein, obwohl gerade dies wirklich ein Risiko
sein kann, und das Wagnis Musical durch das Genre Musical ein Erfolg.
Sie
beklagen sich auch in diesem Interview, dass es einen zu geringen
Kulturaustausch in Sachen europäisches Musical gibt, dass unser Blick zu sehr
auf den englischen Sprachraum beschränkt ist, es an Zusammenarbeit und
Kulturtransfer fehlt. Hat sich an dem "Transfer" zwischen Spanien und
Deutschland etwas geändert?
Nur wenig. Die
Theatertruppe "Fura del Baus" war auf der
Expo, der katalanische Regisseur Calixto Bieito inszeniert Oper bei uns, doch die aktuellen Stücke
kommen nur vereinzelt hierher. Z.B. "Methode Grönholm"
hat Erfolg - von mir läuft im 5.Theater "Harry und Sally" (ja, das
ist ein spanisches Musical nach dem Kultfilm, von Joan Vives).
Das spanische Kultstück "Herbstblume" (Flor de otono)
von Rodriguez-Mendez wartet noch auf die DE. Es
handelt von dem homosexuellen Rechtsanwaltes, der nachts als
"Herbstblume" auf der Bühne seine Identität findet, tags in die
Extremisten-Szene rutscht, daraufhin angeklagt und erschossen wird.
Im ZDF wurde die Filmversion gezeigt.
Ich habe da in meinem Koffer noch viele Stücke, die man machen sollte, vor
allem auch für Frauen, ein bis drei Personen, natürlich mit Musik - aber auch
Musicals - bis hin zu einem schrillen "Nonnen-Kloster-Spaß" von
Oscar-Preisträger Pedro Almodovar.
Sie
haben Musicals wie "Singin in the Rain", "High Society" aber auch "Me and my Girl" nach
Deutschland gebracht - jetzt "MAR i CEL - der Himmel und das Meer";
was ist das Besondere an MAR i CEL?
Es ist der
Zusammenprall zweier Kulturen, die Intoleranz von Christentum und Islam, darein
verwoben die tragische Liebesgeschichte von Blanca und Saiid.
Es entführt uns auf ein Piratenschiff in eine vergangene, exotische, ferne
Welt, die so unsagbar nah die Konflikte unserer Zeit parabelhaft
in unterhaltsamer Form reflektiert und uns mit der Frage entlässt: Warum?
Ich halte dieses Werk in seiner poetische Sprache und unverwechselbaren Musik
für einen wesentlichen Beitrag in der Welt des europäischen Musicals.
Sie
haben exklusiv für den deutschsprachigen Raum die Bühnenrechte für MAR i CEL -
wie kam es dazu?
Ich habe die
Eigeninitiative ergriffen, um etwas zu bewirken. Es ist ein aufregendes Stück,
auf dem Grad zwischen Anspruch und Unterhaltung. Es spiegelt den Konflikt der
Kulturen, etwas was uns betrifft.
Anfang des letzten Jahrhunderts schrieb der katalanische Dichter Angel Guimerá, der bei uns auch bekannt ist als der Autor von
"Terra Baixa" (Eugene d'Alberts
Oper "Tiefland") und für den Nobelpreis nominiert wurde, dies
Vers-Epos. Joán Lluis Bozzo schuf eine eigene Bühnenversion und mit dem
Komponisten Albert Guinovart und dem Libretto von
Xavier Bru de Sala entstand
1988 das Musical MAR i CEL zusammen mit der Theatertruppe Dagoll
Dagom. Ich habe das Revival
im Jahr 2004 gesehen - seither war ich davon besessen, es nach Deutschland zu
bringen. Ich bin sehr froh, dass dieser Funke auf den Intendanten vom Opernhaus
Halle, Klaus Froboese, übergesprungen ist und er sich
für eine Produktion an seinem Haus entschieden hat.
Was
ist Ihr größter Wunsch?
Mein größter Wunsch
ist, dass schon jetzt vor dem Beweis der deutschen Erstaufführung in Halle sich
auf Grund der Qualität des Stückes und des spannend-aktuellen Inhalts viele deutschsprachige
Theater entscheiden, es in Ihren Spielplan 2007/08 aufzunehmen. Es ist an jedem
Drei-Sparten-Haus machbar.
Was
ist ein gutes Musical?
Ein Theaterstück
mit einer präzis erzählten, bewegenden Geschichte und unverwechselbarer Musik -
kombiniert mit unterhaltsamen Elementen und einer Schreibweise, die eingängig
ist.
Was
ist "MAR i CEL"?
Eben ein solches
Stück.
Wir
wünschen Ihnen und dem Ensemble "toi-toi-toi".
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